Integrative Kartierung und Priorisierung von Schutzgebieten im Atlantik - Leitlinien für die Abwägung von Naturschutzprioritäten mit wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen auf Hoher See; Vorhaben: Rechtlich-institutionelle Analyse des Rechtsrahmens für Meeresschutzgebiete

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

Beschreibung

Als Teil des Clusters Biodiversität des Blauen Ozeans (BBO) erforscht das IMAPP-Projekt Meeresschutzgebiete und entwickelt Leitlinien für die Abwägung von Naturschutzprioritäten mit wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen auf Hoher See.

Das IMAPP-Projekt ist ein gemeinsames Projekt der folgenden Universitäten und Institutionen: Universität Hamburg, Universität Bremen, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB), Universität Leipzig, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und Leuphana Universität Lüneburg.

Zu den allgemeinen Zielen des IMAPP-Projekts gehören:
1. Zusammenstellung von Daten über die Biogeographie und die ökologischen Funktionen mariner Arten und Lebensgemeinschaften (von Planktonorganismen bis hin zu Meeressäugern) sowie von Informationen über Fischerei und Schifffahrt als potentielle anthropogene Stressen und Gegenstand rechtspolitischer Verhandlungen.
2. Kombination von Nischen-Modellierung, Nahrungsnetzanalyse und bioökonomischer Modellierung zur Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt.
3. Entwicklung einer Risikobewertung, die klimatische Veränderungen, Fischerei und Schifffahrt als potenzielle Stressoren berücksichtigt.
4. Durchführung einer räumlichen Priorisierungsanalyse auf der Grundlage ökologischer, ökonomischer und rechtlicher Kriterien, um geeignete Schutzgebiete, Akteur*innen und Interessengruppen zu identifizieren.
5. Zusammenführung der Ergebnisse zur Formulierung von Empfehlungen für Meeresschutzgebiete.

An der Leuphana Universität Lüneburg liegt der Schwerpunkt unserer Forschung auf der Analyse von Recht und Governance, das für die Priorisierung und Ausweisung von Meeresschutzgebieten relevant ist. Wir untersuchen insbesondere das Biodiversity Beyond National Jurisdiction (BBNJ) Abkommen, das der zentrale Mechanismus für die Ausweisung von Meeresschutzgebieten sein wird.

Das BBNJ-Abkommen wurde, nach einem Jahrzehnt internationaler Verhandlungen, am 19. Juni 2023 beschlossen und gilt als Meilenstein für den Schutz der biologischen Vielfalt in der hoher See - einem Gebiet, das 64 % der Erdoberfläche ausmacht. Das Abkommen beinhaltet einen Mechanismus zur Ausweisung von Meeresschutzgebieten auf Hoher See.

108 Staaten haben das BBNJ-Übereinkommen unterzeichnet, und 17 Staaten haben es im Rahmen ihrer nationalen Gerichtsbarkeit ratifiziert (Stand 15. Februar 2025). Das Übereinkommen tritt in Kraft, sobald 60 Ratifizierungen vorliegen.

Der BBO-Cluster, einschließlich des IMAPP-Projekts, wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
KurztitelIntegrative Kartierung und Priorisierung von Schutzgebieten im Atlantik
AkronymIMAPP
StatusLaufend
Zeitraum01.09.2431.08.27