‚Identitätsklärung‘ als umstrittene Kontrollpraxis im deutsch-europäischen Abschieberegime

Projekt: Dissertationsprojekt

Projektbeteiligte

Beschreibung

Das (Nicht-)Vorhandensein von personenbezogenen Dokumenten und Informationen ist bei Konflikten rund um erzwungene Mobilität oft von zentraler Bedeutung. Das vorgeschlagene Dissertationsprojekt verhandelt die Rolle der ‚Identitätsklärung‘ im Kontext des deutschen Abschieberegimes und beschäftigt sich mit Fragen von Gouvernementalität und Widerstand.

Auf der Grundlage einer multi-sited ethnography und eines genealogischen Ansatzes werde ich die zunehmende Bedeutung des Begriffs im deutschen Aufenthaltsgesetz nachzeichnen und verschiedene Technologien der Kontrolle untersuchen, durch die Druck ausgeübt wird, die eigene Identität zu ‚klären‘. Dabei stütze ich mich auf ein Verständnis von Kontrolle, das diese nicht nur im Staat, sondern auch in den Infrastrukturen der Abschiebung und in den alltäglichen Praktiken von Verwaltungsmitarbeiter*innen verortet. Darüber hinaus werde ich humanitäre Diskurse daraufhin untersuchen, wie in ihnen Identität verhandelt und erzeugt wird. Zu den ersten Untersuchungsgegenständen gehören die alltägliche Verwaltungspraxis der deutschen Ausländerbehörde, sich ändernde Normen innerhalb des Aufenthaltsgesetzes, europäische Fördermittel für Personenstandsdatenbanken in Westafrika und Urkundenüberprüfungsverfahren der deutschen Botschaften. Während die Bedeutung von Kontrollpraktiken für unser Verständnis von Gouvernementalität ein Gegenstand der Betrachtung sind, stehen auch die Risse und die Unvollständigkeit von Kontrollfassaden und der Raum, der für Fluchtlinien bleiben könnte, im Vordergrund. Außerdem möchte ich der Frage nachgehen, wie Forschung als eine Praxis der Wissensproduktion mit praktischer Relevanz für soziale Bewegungen konzipiert werden könnte.
KurztitelIdentity as Deportability
StatusLaufend
Zeitraum01.10.22 → …

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