DFG-Forschungsgruppe 5501: Ein sozial-ökologischer Systemansatz zur Wiederherstellung von Ökosystemen in ländlichen Regionen Afrikas - Teilprojekt 3: Gestaltung und Implementierung der Wiederherstellung von Ökosystemen zur Förderung von Umweltgerechtigkeit

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

Beschreibung

Umweltgerechtigkeit im Kontext von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Ökosystemen zu beleuchten ist relevant, um eine Vereinbarkeit mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen herzustellen. Dies ist insbesondere für Länder des globalen Südens wichtig, wo koloniale Pfadabhängigkeiten und Machtgefälle sozial-ökologische Interaktionen beeinflussen. Während verstärkt Aspekte der Verteilungsgerechtigkeit der durch Wiederherstellungsmaßnahmen generierten Vorteile in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, fehlt weiterhin ein systemisches und mechanistisches Verständnis von der Beziehung zwischen der mehrstufigen Steuerung der Wiederherstellung von Ökosystemen, Umweltgerechtigkeit und der Nachhaltigkeit von Wiederherstellungsinterventionen. Zu diesem Zweck wird Subprojekt 3 systematisch erkunden, welche Steuerungsanordnungen Strukturen fördern oder hindern, um Umweltgerechtigkeit in den Dimensionen Verteilung, Verfahren, Anerkennung, Befähigung und Macht zu implementieren. Wir nehmen an, dass Steuerungsanordnungen stark mit Machtgefällen zwischen Interessensvertreter*Innen interagieren, was wiederum die sozialen und ökologischen Ergebnisse der Wiederherstellung von Ökosystemen mitbestimmt. Hiernach wird dieses Projekt den Zusammenhang zwischen Steuerung, Umweltgerechtigkeit, Machtstrukturen und orts- und fallspezifischen Folgen der Wiederherstellung von Ökosystemen testen. So können wir, Muster und Mechanismen entdecken, die erklären, wie gewünschte langfristige soziale und ökologische Ergebnisse von Wiederherstellungsmaßnahmen im globalen Süden erreicht werden. Durch eine intersektionale, dekolonialisierte Verankerung des Umweltgerechtigkeitsgedanken wird unsere Arbeit Einsichten darüber generieren, wie eine nuancierte, kritische Umweltgerechtigkeitsperspektive dazu beitragen kann, Wiederherstellungssaktivitäten mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung zu vereinen. In Partnerschaft mit drei ruandischen Forschenden wird dieses Subprojekt eine akademische Qualifikationsarbeit zu Umweltsteuerungsforschung ermöglichen. Erstens wird durch die Analyse der formellen und informellen steuernden Institutionen anhand zwölf ausgewählter Fallstudien in Ruanda untersucht, inwiefern verschiedene Steuerungsprofile die Einbindung von Umweltgerechtigkeit ermöglichen. Zweitens wird erforscht, wie in Wiederherstellungsinterventionen eingebundene und davon betroffene Personen die Berücksichtigung der verschiedenen Umweltgerechtigkeitsdimensionen wahrnehmen und inwiefern dies ihre Einstellung zur Effektivität der Wiederherstellung beeinflusst. Drittens wird ein Verständnis des Einflusses von Machtstrukturen und -Prozessen auf die Effektivität der Steuerung in Wiederherstellungssinterventionen erarbeitet. Schließlich werden diese Erkenntnisse in eine Synthesearbeit münden, in welcher wir die unterschiedliche, kontextspezifische Steuerung von Interventionen mit den facettenreichen, sozial-ökologischen Wiederherstellungsergebnissen in Beziehung stellen.
KurztitelSP3-Afrika_Loos
StatusLaufend
Zeitraum01.05.2330.04.27

    Ziele für nachhaltige Entwicklung

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