Gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung setzt eine Teilhabe am Bildungssystem der Mehrheitskultur voraus. Letztere steht somit nicht zur Disposition: Im pädagogischen Teilhabediskurs droht daher die Dynamik des Teilhabebegriffes, die sich aus dem Zusammenspiel verschiedener Teilhabeformen und –qualitäten der Zugehörigkeit ergibt, marginalisiert zu werden. Der Beitrag untersucht verschiedene kulturanthropologische Argumentationskontexte (Plessner, Tomasello, Singer u.a.), mit Hilfe derer die die Qualität von Teilhabeprozessen als Weisen der gemeinsamen Sinngenerierung und kulturellen Kooperation diskutiert werden können. Damit werden – im Kontext einer Vertiefung der Diskussion um Teilhabegerechtigkeit - prozedurale Dimensionen der Bildungs-Teilhabe gegenüber ihren Ergebnissen fokussiert.