Polarisierungen der Antike: Antike und Abendland im Widerstreit - Modellierungen eines Kulturkonflikts im Zeitalter der Aufklärung

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Die Antike ist zur Aufklärungszeit das bevorzugte Medium der zeitgenössischen Selbstauslegung und damit eine Fiktion mit Interessencharakter: Sie wird zur Meistererzählung im Prozess der kulturellen und politischen Selbsterfindung Europas.

Die Studie fächert systematisch die Beziehungsmöglichkeiten von Antike und Christentum auf und rückt eine davon ins Zentrum: polarisierende Überordnungen der Antike in historischen Vergleichsmodellen. Anhand von eingehenden Textanalysen zeigt sie, dass dieses kulturelle Konfliktmuster die aufklärerischen Diskurse weitgehend durchdringt – Geschichtsdenken, Anthropologie, Kosmologie, Theologie, Poetologie, Gesellschafts-, Rechts- und Staatsphilosophie. Die kulturelle Konfliktinszenierung und die polarisierende Indienstnahme der Antike ist für zentrale Vertreter der Aufklärung insofern auf genuine Weise charakteristisch, als sie mit dem aufklärerischen Leitbegriff der ‚Kritik‘ korrespondiert: Kritik beruht auf polaren Beziehungsformen.
OriginalspracheDeutsch
ErscheinungsortHeidelberg
VerlagWinter Universitätsverlag
Anzahl der Seiten663
ISBN (Print)978-3-8253-6240-9
ISBN (elektronisch)978-3-8253-7757-1
PublikationsstatusErschienen - 2017

Publikationsreihe

NameGermanisch-romanische Monatsschrift : GRM Beiheft
VerlagUniversitätsverlag Carl Winter
Band85
ISSN (Print)0178-4390

Bibliographische Notiz

zugl. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, 2011