Dialogische & kooperative Praktiken im E-Portfolio stärken (Teilprojekt 3)

Projekt: Forschung

Projektbeteiligte

Beschreibung

Ausgangslage und Problemstellung

Digitale Hochschullehre im Sinne eines eLearning by collaboration verlangt die Unterstützung der Zusammenarbeit von Lehrenden und Lernenden sowie von Lernenden untereinander (Reinmann 2003). Insbesondere das Kollaborative bzw. das soziale Miteinander unter den Lernenden ist in der digitalen Hochschullehre jedoch didaktisch ausbaufähig. Verschärft wird dies während der Praktika, die pandemiebedingt ebenso in online-Formaten (in Berufsbildenden Schulen) stattfinden. Die digitale Begleitung während der Praxiszeiten (bisher Vor- und Nachbereitung) ist bisher wenig berücksichtigt und im bisherigen Angebot der Leuphana (z.B. digitale Didaktik-Werkstatt) nicht enthalten. Dabei gelten solche sozialen Unterstützungsformen „protektiven Faktor im Umgang mit beruflicher Belastung“ (Kreische et al. 2019). Didaktisch gerahmt wird dies im Sinne der phasenübergreifenden und reflexionsorientierten Begleitung der Lern- und Bildungsprozesse qua E-Portfolio eingebettet in eine kollektive soziale Praxis (Leonhard/Abels 2017, Keller 2012). Bisher liegen sowohl unterschiedlichste Portfolio-Ansätze in Hochschulen (u.a. Miller/Volk 2013, Völschow/ Kunze 2021) als auch unterschiedliche Elemente zur E-Portfolio-Arbeit an der Leuphana Universität vor (siehe u.a. Marc Kleinknecht). Die Weiterentwicklung zielt auf die Erweiterung des E-Portfolio-Ansatzes, der oftmals auf den/die individuelle Studierenden als Reflexionsträger*in setzt, hin zu einem digitalisierten und kollaborativen Reflexionsprozess. Dies gilt insbesondere in Praxisphasen, in denen Studierenden allein und unabhängig von den anderen Peers/Studierenden, agieren. Ziel ist es, auch in dieser Phase Kollaboration zu ermöglichen, um eigene Wissensbestände und Erfahrungen im dialogischen Austausch multiperspektiv zu reflektieren.

Projektziele und Innovationsidee

Der Schwerpunkt des Teilprojekts liegt auf der Weiterentwicklung des E-Portfolio-Konzepts durch die Entwicklung, Erprobung und Evaluation dialogischer und kollaborativer Praktiken im digitalen Format. Eingesetzt in den Praxisphasen (des Lehramtsstudiums) dient es der individuellen Professionalisierung durch eine reflexionsorientierte Theorie-Praxis-Begleitung. Als kooperative und dialogische Praktiken kommen hier das Peer-Feedback bzw. Peer-Beratung aus dem Bereich des peer supports (Strauß/Rohr 2019, Kreische et al. 2019) zum Tragen. Zentral ist dabei die bisher fehlende und im Projekt zu erarbeitende Entwicklung von (Peer-)Beratung- und Feedback vor allem unter Berücksichtigung der Kommunikationsformen und Gesprächsstrukturen selbst, die sich in digitalen Formaten anders gestalten. Ziel ist die Förderung der Lehramtsstudierenden in ihrer individuellen Professionalisierung durch die Erprobung und Reflexion kollaborativer Praktiken durch digitale, soziale Peer-Unterstützung.

Projektvorhaben (Maßnahmen, Meilensteine und Zeitplan)

Genutzt wird die Lernplattform myportfolio/mahara in Kombination mit moodle und zoom für die synchrone und asynchrone Kommunikation, sowie zu entwickelnde podcasts als Lehrtexte und Anleitungen, sowie von Studierenden selbst produzierte Podcasts.

Folgende Elemente des Teilprojekts sind im Sinne des Dreischritts – Entwickeln, Erproben und Evaluieren - zentral:
(1) Re-Strukturierung des E-Portfolios mit seinen Teilelementen (nicht-öffentlich/öffentlicher Teil);
(2) Dialogische und kollaborative Formate zum Peer-Learning/Peer-Austausch/Kollegiale Unterstützungsgruppen (synchron & asynchron),
(3) Kommunikationsübungen und Gesprächsführung im digitalen Raum zum digitalen Peer-Learning & support, im Rahmen des Vorbereitungsseminars (digitales Format oder Präsenz),
(4) Simulationen & Übungen zu dialogischem Austausch;
(5) Arbeits- und Reflexionsanleitung zum Peer-Learning in Form von Podcasts;
(6) Anleitungen zu Studierendenpodcasts (zum Einbringen der Dialoganlässe).

Im ersten Jahr erfolgen die Konzipierung und Erprobung im BA/MA Studiengang der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik, in den darauffolgenden die Evaluation und das Re-Design. Im zweiten/dritten Jahr wird ein Transfer andere Studiengänge angeboten mit entsprechenden Adaptionen der Anleitungen und themenspezifischer Podcasts.

Schnittstellen und Synergiepotentiale zu anderen Teilprojekten

Inhaltliche Schnittstellen bestehen insbesondere zu den Projekten „Virtuelle Realität“ (Loschelder/Kuhl) und „Lehren und Beraten simuliert erproben“ (Kleinknecht) über das didaktische Format des „trial and reflect“. Allen drei Anträgen inhärent ist das Erproben und Reflektieren spezifischer Kompetenzen der Studierenden im Bereich Lehren und Beraten, mit Transfermöglichkeiten zu anderen Domänen.
StatusLaufend
Zeitraum01.11.2131.07.24

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